Constanze_BaslerPortrait
Constanze Mozart

Die Familie Weber im Geschichtsbild der Stadt Zell im Wiesental

Hans Georg Weber, der Urgroßvater Constanze Mozart und Carl Maria von Weber, heiratete nach dem Tode des Müllers der unteren Mühle in Stetten (Lörrach) die Witwe.
Dieser Verbindung entsprossen 8 Kinder. die Frau verstarb nach 21 jähriger Ehe. Aus einer nachfolgenden Ehe mit Maria Reinlin entstammten weitere 5 Kinder. Einer der Söhne dieser 13 Kinder war Fridolin Weber, geboren am 22.06.1691 in Stetten. Er sollte ursprünglich Pfarrer werden. Als 15 jähriger begann er seine Studien an der Universität Freiburg. Entgegen ursprünglicher Pläne studierte er jedoch Philosophie und war Kandidat der Rechte. Während des Studiums ergaben sich Kontakte zur Adelsfamilie von Schönau, die auch Lehnsherr von Stetten war, die dazu führten, dass Fridolin Weber um 1710 Hauslehrer und Erzieher des 7 jährigen Sohnes Franz Ignaz Ludwig von Schönau wurde.

Der Knabe war sehr kränklich. Die Ausbildung zog sich hin, so dass Weber sein Studium abbrechen mußte. Dafür hatter er sich aber die Gunst der Familie von Schönau erworben; vor allem auch deshalb, weil sein Schüler endlich körperlich und geistig auf die Beine kam.

Der alte Freiherr Franz Ignaz Anton Josef starb 1712 eines plötzlichen Todes und hinterließ eine bedrängte Familie, für die Fridolin Weber mit bestem Willen sorgte. Für seine treuen Dienste und sicherlich auch durch die Fürsprache der Baronin erhielt er 1721 die Amtsstelle in Zell im Wiesental.

Anlässlich der Verheiratung mit der Perückenmachertochter Eva Maria Schlar aus Freiburg, war Weber gehalten, seine Stellung als Amtmann wirtschaftlich und zeitlich abzusichern.

Der Baron, sein einstiges Ziehkind, bemerkte mit Neid und Mißtrauen den wachsenden Wohlstand seines Amtsmannes. Nachdem die alte Baronin, die immer ihre Hand schützend über Weber gehalten hatte, verstorben war, kam es 1738 zum Bruch. Ein Zeller Bürger verleumdete den Amtsmann. Es begann daraufhin ein heftiger Streit, der seinen Höhepunkt darin fand, dass der Baron am 25. Februar 1738 den Amtmann Fridolin Weber seines Amtes enthob. Weber klagte auf Wiedereinsetzung in sein Amt. Der Prozess zog sich über Jahre hin und endete schließlich mit einem Vergleich. Der abgesetzte Amtmann sollte eine Abfindung von 2000 Gulden erhalten, die nie bezahlt wurde. Weber zog nach Freiburg und erwarb dort das Bürgerrecht. Er starb dort am 25. Februar 1754.